Ursprünglich wollte sich Michael Hammerschmidt erst in fünf bis sechs Jahren selbstständig machen. Allerdings wurde die Situation bei seinem damaligen Arbeitgeber so schlecht, dass er sich entschloss, etwas zu verändern. Zunächst schaute er sich auf dem Arbeitsmarkt nach freien Stellen um. „Allerdings bot man mir nur Jobs an, die mich nicht vollständig erfüllt hätten und ohne Aussicht auf persönliche Entwicklungsmöglichkeiten waren“, erinnert sich der passionierte Autoschrauber. „Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Arbeitgeber Ideen ihrer Mitarbeiter entweder nicht schätzen oder grundsätzlich kein Interesse an Mitsprache haben.“ Da blieb für den Autoliebhaber nur eine Lösung: Die Selbstständigkeit früher als geplant umzusetzen.
Ich liebe meinen Beruf und könnte den ganzen Tag an meinen Autos tüfteln.
Michael Hammerschmidt
Den passenden Standort finden
Die Eröffnung seiner eigenen Kfz-Werkstatt im Jahr 2021 fiel in die Hochphase der Corona-Beschränkungen. Statistiken zeigen, dass in dieser Zeit die Zahl der Neugründungen deutlich zurückgingen. Grund dafür: Viele Menschen waren verunsichert und nahmen Abstand von ihren unternehmerischen Plänen. Anders Michael Hammerschmidt: „Genau solche Herausforderungen liebe ich. Ich wollte mich unbedingt beweisen. Außerdem mussten Autos ja auch während der Corona-Beschränkungen repariert werden.“ Dennoch: Erste Schwierigkeiten ergaben sich bei der Suche nach einem passenden Standort. „Ich war lange auf der Suche in Unternehmensbörsen und auf Anzeigenportalen im Internet. Doch fast alle Standorte hatten einen Haken.“ Schließlich musste Michael Hammerschmidt Kompromisse eingehen: Über das Internet fand er eine Halle, die nicht vollständig seinen Vorstellungen entsprach und daher zunächst umgebaut und neu eingerichtet werden musste. „Nach dem ersten Kontakt war ich unsicher, ob der Vermieter mit meinen Plänen einverstanden sein und mich nehmen würde. Aus vorangegangenen Erfahrungen dachte ich auch, dass ohne eine direkte Zusage keine Chance für die Anmietung bestünde. Umso überraschter und erfreuter war ich als ich die Zusage erhalten hatte.“
Ohne Unterstützung geht es nicht
Bei der Finanzierungsplanung und dem weiteren Vorgehen holte sich Michael Hammerschmidt bei der Handwerkskammer Düsseldorf Hilfe. Im Rahmen der Gründungsberatung erarbeitete er unter anderem gemeinsam mit seinem Berater einen Businessplan. Damit konnte der angehende Unternehmer die Meistergründungsprämie und KfW-Startgeld-Darlehen bei der Hausbank beantragen. „Tolle Unterstützung habe ich auch von meiner Lebensgefährtin erhalten, die mir im kaufmännischen Bereich unter die Arme gegriffen hat. Freunde und Verwandte haben mir zudem beim Umbau der Halle geholfen – so konnte ich Geld sparen.“
Klein anfangen und stetig wachsen
Dank der Planung und Unterstützung ist Michael Hammerschmidt gut in die Selbstständigkeit gestartet und konnte sich auf dem Markt behaupten. Dies macht es ihm möglich, in sein Unternehmen zu investieren und es weiterzuentwickeln. Um mehr Platz in der Werkstatt zu haben und mehr Aufträge annehmen zu können, wurde die neben seinem jetzigen Standort liegende Halle angemietet. „Die neuen Räume renoviere ich gerade aufwendig. Zudem muss eine neue Hebebühne angeschafft werden.“ Und auch sonst, hat der Unternehmer – neben seiner Werkstatttätigkeit – viel zu tun: „Mein Ziel ist es, die Betriebsorganisation zu verbessern. Denn aus seiner Sicht verbringe er noch zu viel Zeit mit Rechnungen schreiben und Material besorgen. „Bei mir wird’s auf jeden Fall nicht langweilig“, sagt Michael Hammerschmidt. „Vom Porsche 928, über Ferrari bis zum Audi R8 wird bei mir alles repariert und restauriert. Ich suche junge Leute, die – wie ich – einfach Spaß am Schrauben haben.“
Beratungsthemen HWK Düsseldorf: Nachfolge, Businessplan, Meistergründungsprämie NRW