Eisern ans Ziel

Bereits 1966 wurden die Metallfabrikate Lucas in Willich gegründet. Damals als Einzelunternehmen von Schlossermeister Josef Lucas. Nach 30 Jahren erfolgreicher selbständiger Tätigkeit gab er den Betrieb in jüngere Hände. Frank Boss übernahm und gründete mit der Betriebsübernahme eine GmbH. Etwa 27 Jahre später war es Zeit für einen erneuten Wechsel an der Spitze: Frank Boss trat kürzer und veräußerte den Betrieb an Martin von der Linden.

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Eisern ans Ziel

Bereits 1966 wurden die Metallfabrikate Lucas in Willich gegründet. Damals als Einzelunternehmen von Schlossermeister Josef Lucas. Nach 30 Jahren erfolgreicher selbständiger Tätigkeit gab er den Betrieb in jüngere Hände. Frank Boss übernahm und gründete mit der Betriebsübernahme eine GmbH. Etwa 27 Jahre später war es Zeit für einen erneuten Wechsel an der Spitze: Frank Boss trat kürzer und veräußerte den Betrieb an Martin von der Linden.

Auf einen Blick

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Martin von der Linden absolvierte eine Ausbildung als Metallbauer und war anschließend weitere vier Jahre als Facharbeiter in seinem Ausbildungsbetrieb tätig. Er erweiterte damit seine praktische Erfahrung in der handwerklichen Verarbeitung von Metallkonstruktionen, Brandschutztüren und Fassaden. Über verschiedene Tätigkeiten mit zunehmender Aufgabenverantwortung war er zuletzt als Montageleiter mit Personalverantwortung in einem metallverarbeitenden Industriebetrieb tätig. Die Meisterschule zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik absolvierte er nebenberuflich in der Abendschule. Weitere Qualifikationen zum Schweißfachmann und zum Betriebswirt im Handwerk schlossen sich an.

Vermittlung über die Unternehmensbörse

Schon früh reifte in Martin von der Linden die Überlegung, den Schritt in die Selbständigkeit zu gehen: 2019 stand er sogar kurz vor der Übernahme eines Metallbaubetriebes. Die Verhandlungen scheiterten jedoch, weil sich der Übergeber kurzfristig von seinem Vorhaben verabschiedet hatte. Der Kontakt zum Abgeber kam damals über die bundesweite Unternehmensbörse nexxt-change zustande. Dort hatte Martin von der Linden ein Suchprofil eingestellt, welches er auch nach dem ersten Übernahmeversuch aufrechterhielt. 2022 erfuhr er über die Unternehmensbörse von dem Verkaufsangebot der Metallfabrikate Lucas GmbH, die mit rund zwanzig Mitarbeitenden herausfordernde Projekte hauptsächlich aus dem Fenster- und Fassadenbereich, aber auch aus dem Stahlbau umsetzt.

Persönliches Kennenlernen

Über den Betriebsberater der Handwerkskammer wurde Ende 2022 ein erstes Treffen im Betrieb mit dem abgebenden Unternehmer Frank Boss organisiert. „Wir arbeiten hauptsächlich an und in öffentlichen Gebäuden wie zum Beispiel Schulen, aber auch für Generalunternehmer oder Städte und Gemeinden“, erläutert Alt-Inhaber Frank Boss. Das gefiel dem potenziellen Nachfolger, der die Tätigkeitsfelder des Unternehmens bereits in seinem Lehrbetrieb intensiv kennengelernt hatte. „Das ist ein Unternehmen nach meinem Geschmack,“ so Martin von der Linden. „Wo dieser Betrieb unterwegs ist, kann ich mir gut meine Zukunft vorstellen.“ Gemeinsam mit dem Berater der Handwerkskammer bereitete er sich alsbald auf die Finanzierungsgespräche mit der Bank vor. Dazu erstellte er einen Businessplan und eine Planungsrechnung. Die Unterlagen reichte er bei der Hausbank der Firma Lucas ein. Und – aufgrund des hohen Finanzierungsvolumens – auch bei der Bürgschaftsbank NRW, mit der er frühzeitig ein Beratungsgespräch geführt hatte.

„Das ist ein Unternehmen nach meinem Geschmack. Wo dieser Betrieb unterwegs ist, kann ich mir gut meine Zukunft vorstellen.“

Martin von der Linden

Klärung rechtlicher Fragen

Einzelfragen zur Übertragung aller Anteile der GmbH sowie die steuerrechtlichen Konsequenzen besprach der Übernehmer mit Steuerberatern. Zudem schaltete Martin von der Linden einen Fachanwalt für Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht ein. Aus steuerlichen Gründen wurde eine Holdinglösung gewählt, auf dieser Basis die Vertragsentwürfe ausgearbeitet und in Verhandlungen mit den Steuerberatern und Anwälten das Vertragswerk final beschlossen. Diese Vereinbarung war neben den Zahlen des Betriebes aus der Vergangenheit und dem umfassenden Unternehmenskonzept von Martin von der Linden schließlich die Grundlage für die positiven Finanzierungsentscheidungen: Die Bürgschaftsbank NRW gab die Zusage, das Vorhaben von Martin von der Linden maßgeblich mitzufinanzieren und stellte die notwendigen Bürgschaften und damit die Sicherheiten für die Finanzierung durch die Hausbank. Nach intensiver Vorbereitung konnte der Betrieb im Jahr 2024 an Martin von der Linden übergehen.

Unterstützung durch den Übergeber


Entscheidend für die positive Bewertung des Vorhabens durch die Banken war auch die weitere Beschäftigung des bisherigen Inhabers Frank Boss. Für eine Übergangszeit von zwei Jahren und mit reduziertem Umfang übernimmt Frank Boss weiterhin wichtige Aufgaben im Betrieb. Dies ermöglicht dem Neuinhaber, sich ganz auf das Geschäft konzentrieren und bei Bedarf auf die jahrelange Erfahrung und Unterstützung durch Frank Boss zurückgreifen zu können. „Die Auftragslage und Perspektiven sind aktuell hervorragend – trotz der Unsicherheit in der Bauwirtschaft“, sagt Martin von der Linden. „Ich bin den richtigen Schritt gegangen. Sehr viele Dinge kenne ich als Praktiker schon aus meiner Lehrzeit. Ich sehe aber auch die Weiterentwicklung und das besondere Herangehen der Kollegen.“ Um den Erfolg seines Unternehmens zu sichern, will sich Martin von der Linden auch in Zukunft den Rat und die Expertise der betriebswirtschaftlichen Beratung der Handwerkskammer einholen.

„Ich bin den richtigen Schritt gegangen. Sehr viele Dinge kenne ich als Praktiker schon aus meiner Lehrzeit. Ich sehe aber auch die Weiterentwicklung und das besondere Herangehen der Kollegen.“

Martin von der Linden
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