Mit seinen 39 Jahren, einer längeren Tätigkeit im Betrieb seines Vaters und der Meisterprüfung fühlte sich Sebastian Kluth fachlich hervorragend auf die Selbstständigkeit vorbereitet. Dennoch beschäftigen ihn seit längerer Zeit viele Ideen, mit denen er den Betrieb für die Herausforderungen der Zukunft weiterentwickeln und den Fortbestand sichern möchte. Schließlich trägt er als Betriebsinhaber nun Verantwortung für seine Mitarbeitenden – darunter auch seine Frau, seine Mutter und sein Onkel.
„Ich arbeite schon seit langem in unserem Familienbetrieb. Mir ist wichtig, dass ich in meinen Entscheidungen nicht betriebsblind vorgehe.“
– Sebastian Kluth
Vorbereitung durch Coaching
Bereits ein Jahr vor der eigentlichen Übernahme suchte sich Sebastian Kluth Unterstützung bei der Handwerkskammer. Im Rahmen der Nachfolgeakademie bereitete er sich gemeinsam mit anderen Betriebsübernehmerinnen und -übernehmern auf die unternehmerische Tätigkeit vor. Von praxiserfahrenen Referentinnen und Referenten erfuhr er unter anderem, wie er den Unternehmensalltag optimal organisiert, was bei der Übernahme und Führung von Mitarbeitenden wichtig ist und mit welchen Marketing-Instrumenten ein Betrieb bei potenziellen Kunden und Mitarbeitenden sichtbar wird. Außerdem konnte er sich mit anderen Nachfolgerinnen und Nachfolgern austauschen und deren Vorgehen kennenlernen.
„Besonders geholfen hat mir, dass ich mich anschließend mit individuellen Fragen an einen betriebswirtschaftlichen Berater der Handwerkskammer wenden konnte. Er hat mir viel in Sachen Betriebsführung erklärt, sodass ich mich nun viel sicherer im Umgang mit kaufmännischen Fragestellungen fühle.“
– Sebastian Kluth
Konkret ging es bei der Beratung nicht nur um Finanzierungsfragen, Kalkulation und Stundenverrechnungssätze. Auch durchaus schwierige Fragen im zwischenmenschlichen Bereich mussten gelöst werden. „Da hat man als Chef manchmal eine andere Perspektive. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen.“
Zwischenfazit
Nach über einem Jahr in der Selbstständigkeit zieht Sebastian Kluth eine erste Bilanz: „Die gute Vorbereitung und Unterstützung haben mir den Schritt in die Selbstständigkeit erleichtert. Natürlich verändert sich der Umgang mit den Mitarbeitenden, wenn man Chef wird. Und auch persönlich verändert man sich. Die neuen Aufgaben und Herausforderungen haben dazu geführt, dass ich mich weiterentwickelt habe. Ich habe gelernt, dass man sich bei der Abgrenzung von familiären und betrieblichen Aspekten Zeit geben muss, die eigene Linie zu finden. Dennoch war mir immer wichtig, dass die traditionellen Werte des väterlichen Betriebes ihren Stellenwert behalten.“