Nachfolge: Aktionstag 2025

Am 26. März 2025 veranstaltete die Handwerkskammer Düsseldorf einen Aktionstag “Nachfolge”, der zahlreiche Betriebsinhaberinnen und -inhaber sowie Nachfolgeinteressierte zusammenbrachte. Ziel der Veranstaltung war es, praxisnahe Tipps und Strategien für eine erfolgreiche Betriebsnachfolge zu vermitteln und den Austausch zwischen den Generationen zu fördern. HWK-Karrierescout und Nachfolgelotsin Rebecca Haag war als Referentin beim Aktionstag dabei. Für das MUTIG-Magazin hat sie die wichtigsten Impulse und Erkenntnisse für Übernehmerinnen und Übernehmer zusammengefasst.

Nachfolge: Aktionstag 2025

Am 26. März 2025 veranstaltete die Handwerkskammer Düsseldorf einen Aktionstag “Nachfolge”, der zahlreiche Betriebsinhaberinnen und -inhaber sowie Nachfolgeinteressierte zusammenbrachte. Ziel der Veranstaltung war es, praxisnahe Tipps und Strategien für eine erfolgreiche Betriebsnachfolge zu vermitteln und den Austausch zwischen den Generationen zu fördern. HWK-Karrierescout und Nachfolgelotsin Rebecca Haag war als Referentin beim Aktionstag dabei. Für das MUTIG-Magazin hat sie die wichtigsten Impulse und Erkenntnisse für Übernehmerinnen und Übernehmer zusammengefasst.

Auf einen Blick

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Unternehmensnachfolge ist eines der drängendsten Themen im Handwerk. Jährlich stehen etwa 25.000 Betriebe deutschlandweit zur Übergabe an – Tendenz steigend. Wer die Nachfolge antreten soll, ist vielen Inhaberinnen und Inhabern noch nicht klar. Denn die Suche nach einem passenden Kandidaten oder einer Kandidatin gestaltet sich zunehmend schwierig: Die eigenen Kinder schlagen andere Karrierewege ein und manche Mitarbeitende scheuen die Verantwortung. Für gut qualifizierte Fachkräfte und sogar Quereinsteiger*innen mit Ingenieur- oder betriebswirtschaftlichem Studium ergeben sich daraus interessante Karriereperspektiven: Sie haben die Möglichkeit, aus einem Pool von Übernahmebetrieben auszuwählen und ihre Selbstständigkeit auf ein solides Fundament zu stellen.

Deutschlandweit stehen jährlich etwa 25.000 Betriebe zur Übergabe an. Für gut qualifizierte Fachkräfte und Quereinsteigende ergeben sich daraus interessante Karriereperspektiven.“

-Rebecca Haag

Betrieb finden

Familien- und betriebsinterne Nachfolgen haben viele Vorteile: Man kennt die Betriebsabläufe, das Team, die Kunden und Geschäftspartner – das erleichtert den Einstieg. Wer die Möglichkeit einer internen Nachfolge hat, sollte diese also auf jeden Fall für sich prüfen und rechtzeitig Interesse beim Chef oder der Chefin bekunden! Denn erfahrungsgemäß beschäftigen sich viele Inhaberinnen und Inhaber viel zu spät mit dem Thema. Übernahmeinteressierte können hier also ruhig Initiative zeigen, schließlich haben sie nichts zu verlieren! Im Gegenteil: Ist die Resonanz positiv, bleibt beiden Parteien ausreichend Zeit für die Planung und Einarbeitung.

Auf der Unternehmensbörse nexxt-change finden Nachfolgeinteressierte Verkaufsangebote. Wer zusätzlich ein eigenes Kaufgesuch erstellt, kann die Chancen auf ein passendes Match erhöhen.

-Rebecca Haag

Wer extern nach einem Betrieb zur Übernahme sucht, dem empfehlen wir die Unternehmensbörse nexxt-change. Der Vermittlungsservice ist kostenlos und hat den Vorteil, dass man bundesweit nach Verkaufsangeboten suchen kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ein eigenes Kaufgesuch zu inserieren. Das erhöht die Chancen auf ein passendes Match! Wichtig: Das Inserat sollte aussagekräftig formuliert sein. Das heißt: Die eigene Qualifikation und Berufserfahrung darstellen und genaue Angaben zum Wunschbetrieb machen (z.B. Betriebsgröße, Tätigkeitsschwerpunkt, Standort). Ausschlaggebend für den Verkäufer ist unter Umständen auch: Wann kann die Nachfolge angetreten werden? Und ist eine Einarbeitungsphase gewünscht?


Aktionstag Nachfolge 2025: Moderations- und Referententeam.

Qualifikation prüfen

Wer sich selbstständig machen möchte, sollte die nötigen fachlichen, unternehmerischen und persönlichen Voraussetzungen erfüllen. Einige Handwerksbranchen sind zulassungspflichtig. Das bedeutet: Man braucht den Meisterbrief für eine Betriebsübernahme. Liegt dieser nicht vor, bestehen dennoch Chancen auf eine Selbstständigkeit – zum Beispiel, indem man eine Betriebsleitung mit Meistertitel einstellt. Oder man verfügt selbst über eine vergleichbare Qualifikation. Das könnte ein ingenieurwissenschaftliches Studium oder der Abschluss als geprüfter Techniker oder Technikerin sein. Auch Gesellen mit langjähriger Berufs- und Führungserfahrung können sich über die so genannte Altgesellenregelung im zulassungspflichtigen Handwerk selbstständig machen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an zulassungsfreien Gewerken im Handwerk. Für eine Selbstständigkeit in diesen Branchen muss man keine bestimmte Qualifikation nachweisen. Genaue Auskünfte zu den Möglichkeiten und Verfahren einer Selbstständigkeit im Handwerk erteilen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Handwerksrolle.

Zur Vorbereitung auf die unternehmerischen Aufgaben bietet die Handwerkskammer einmal im Jahr eine Nachfolgeakademie an. Hier erhalten angehende Übernehmerinnen und Übernehmern Einblicke in wichtige Themen der Unternehmensführung, wie zum Beispiel Unternehmensorganisation, Personalführung oder Marketing. Zusätzlich haben sie Gelegenheit, einen persönlichen Nachfolgefahrplan zu entwickeln und sich mit anderen Übernehmenden auszutauschen. Die Nachfolgeakademie findet jährlich im September statt. Eine Anmeldung ist ab Sommer über die Homepage der Handwerkskammer möglich. Wer auf die Vormerkerliste möchte, kann sich schon jetzt bei mir melden: karrierescout@hwk-duesseldorf.de

Finanzierung planen

Die Betriebsübernahme ist ein komplexer Prozess, der gut durchdacht und vorbereitet sein sollte. Insbesondere für die Finanzierungsplanung sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Sie hilft dabei, das eigene Vorhaben zu bewerten und das finanzielle Risiko abzuschätzen. Außerdem wird ein Businessplan inklusive Planungsrechnung für die Beantragung von Meistergründungsprämie oder Krediten benötigt. Interessierte mit einem konkreten Übernahmevorhaben können sich an die betriebswirtschaftlichen Berater*innen der Handwerkskammer Düsseldorf wenden. Sie unterstützen bei der Finanzierungsplanung und können bei Bedarf passende Fördermöglichkeiten aufzeigen.

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