Die Geschichte beginnt nicht mit einer Idee auf dem berühmten Bierdeckel, sondern mit jahrelanger Praxiserfahrung. Sebastian Kolmans war bereits mehrere Jahre als Geschäftsführer tätig – angestellt in einem inhabergeführten Betrieb, der sich auf die Reparatur und Instandsetzung hochwertiger Spezialkabel fokussiert hat. Was für Außenstehende nach einer Nische klingt, ist in Wahrheit ein zukunftssicheres Geschäftsfeld: Ob auf Baustellen, in der Energieversorgung, oder bei Industrieanlagen – überall dort, wo leistungsfähige und oft kostenintensive Leitungen zum Einsatz kommen, braucht es Spezialisten, die Beschädigungen an den wertvollen Kabeln beseitigen können.
Ein Schritt mit Weitblick
Als der bisherige Inhaber sich aus dem Unternehmen zurückziehen wollte, war für Sebastian schnell klar: Diese Chance lasse ich mir nicht entgehen. Der Betrieb war wirtschaftlich solide, gut vernetzt und technologisch bestens aufgestellt. Vor allem aber hatte er ein eingespieltes Team, das wusste, worauf es ankommt. „Ich kannte die Abläufe, kannte die Kunden, kannte die Herausforderungen. Warum also das Rad neu erfinden, wenn man auf ein funktionierendes Fundament aufbauen kann?“, sagt Sebastian rückblickend. Der Schritt vom Geschäftsführer zum Unternehmer war für ihn kein Sprung ins Unbekannte, sondern ein geplanter Übergang mit Weitblick.
„Warum das Rad neu erfinden, wenn man auf ein funktionierendes Fundament aufbauen kann?“
– Sebastian Kolmans
Nachhaltigkeit, die sich rechnet
„Hemdsärmelig ist bei uns Standard“, sagt er mit einem Schmunzeln – und bringt damit den Geist seines Betriebs auf den Punkt. Hands-on, lösungsorientiert, verlässlich. Genau das wissen die Kunden zu schätzen: kurze Reaktionszeiten, direkte Ansprechpartner, flexible Einsätze – auch dort, wo andere längst passen.
Die Kundschaft reicht von mittelständischen Bauunternehmen über Stadtwerke bis hin zu internationalen Technologiekonzernen. Viele davon setzen gezielt auf Reparatur, nicht nur aus Nachhaltigkeitsgründen, sondern weil die Standzeiten der Maschinen so kurz wie möglich bleiben müssen. Hier zählt jede Stunde – und Sebastian und sein flexibles Team liefern.
Chef mit Plan und Verantwortung
Doch nicht nur die Kunden profitieren. Auch Sebastian sieht in der Übernahme einen persönlichen und strategischen Gewinn. „Ich bin mein eigener Chef, kann meine Ideen umsetzen und habe ein Unternehmen mit Perspektive übernommen – statt ein Start-up mit ungewisser Zukunft zu gründen.“ Dabei ist ihm bewusst: Der Weg zur Übernahme war mit Aufwand verbunden – mit Bankgesprächen, Businessplan, rechtlicher Beratung und Gesprächen mit dem Altinhaber. Aber dieser Aufwand hat sich gelohnt. Nicht zuletzt die Unterstützung durch die Handwerkskammer war ein wesentlicher Bestandteil des erfolgreichen Gründungsvorhabens, das mit einem durchaus beachtlichen Finanzierungsvolumen realisiert werden konnte.
„Selbstständigkeit beginnt nicht mit einer Idee – sie beginnt mit dem Entschluss, Verantwortung zu übernehmen.“
– Sebastian Kolmans
Zukunft sichern statt neu erfinden
Für Sebastian ist klar: Die Übernahme eines bestehenden Betriebs ist eine unterschätzte Gründungsform – besonders im Handwerk, wo viele gut laufende Betriebe auf Nachfolger warten. „Nicht jeder braucht eine App oder ein Start-up-Konzept. Wer unternehmerisch denkt, ein Team führen kann und Freude an Technik oder Kundenkontakt hat, findet im Handwerk ideale Bedingungen. Die Selbstständigkeit beginnt nicht mit einer Idee – sie beginnt mit dem Entschluss, Verantwortung zu übernehmen.“