„Ein Blick in die Geschichte der Künstlichen Intelligenz zeigt: Die ersten Meilensteine wurden bereits vor Jahrzehnten entwickelt“, leitete Tobias Vogel, Unternehmensberater der Handwerkskammer Düsseldorf, den Aktionstag ein. Beispiele dafür seien der so genannten Turing-Test, der die Fähigkeit einer Maschine beurteilt, menschenähnlich zu kommunizieren. Oder aber der erste Schachcomputer, der einen Weltmeister schlagen konnte. „Was heute in aller Munde ist – ChatGPT oder künstliche Bildgenerierung – sind schlicht Weiterentwicklungen, die mühelos für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden können und so für immer mehr Menschen Nutzen bringen.“
Wissen ist Macht
KI ist also keine neumodische Eintagsfliege, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung, deren Entwicklung in den letzten Jahren rasant zugenommen hat. „KI ist längst da und gekommen, um zu bleiben“, so Tobias Vogel. „Aber sie hat auch ihre Schattenseiten: Deepfakes, Fake News oder Probleme mit dem Datenschutz.“ Diese seien jedoch kein Grund, Künstliche Intelligenz zu verteufeln oder sich Angst einjagen zu lassen.
„Wer KI meidet, verzichtet auf den Motor der Zukunft – entscheidend ist nicht, ob Risiken existieren, sondern ob wir sie klug managen und die Chancen für uns nutzen.“
-Tobias Vogel
Aufklärung und das Wissen über den verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz bieten Handwerkinnen und Handwerkern die Chance, einen Mehrwert für ihr Unternehmen zu schaffen.

© KI-generiert mit Canva, Handwerkskammer Düsseldorf
Probieren geht über Studieren
Wie Künstliche Intelligenz im Betrieb eingesetzt werden kann, erfuhren die Gäste von André Maaß, ebenfalls Berater bei der Handwerkskammer Düsseldorf sowie Daniel Hölscher, Inhaber der Gebr. Hölscher Bauunternehmung GmbH. André Maaß holte einfach sein Smartphone hervor und demonstrierte live, wie einfach sich ChatGPT nutzen lässt. Er nutzte die Spracheingabefunktion, um ein Gespräch mit der KI zu führen und sich Fragen beantworten zu lassen, die die Zuschauer stellten. Die Botschaft war eindeutig:
„Einfach anfangen, ausprobieren, entdecken – und zwar jetzt!“
-André Maaß
Unternehmer Hölscher setzt KI bereits beim Schreiben von Textbausteinen, der Strukturierung von Angeboten und zur Baustellendokumentation ein. Er nutzt dafür verschiedene Tools, hauptsächlich aber Large Language Modelle (LLM) wie ChatGPT, Google Gemini oder Perplexity AI. Er hat vieles einfach ausprobiert und ist begeistert von der Zeitersparnis durch den Einsatz von KI. Dabei braucht es seiner Ansicht nach keine Branchensoftware oder eine kostenintensive Individuallösung; Schulungen für die Mitarbeitenden und ein Profi-Zugang zu einem der LLMs sind ausreichend. Sein pragmatischer Rat:
„Suchen Sie sich die Aufgabe, die Sie am meisten nervt und geben Sie diese an die KI ab.““
-Daniel Hölscher
Von Erfahrungen anderer lernen
Zu guter Letzt konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Aktionstages ihre individuellen Fragen an die Experten stellen oder von ihren eigenen Erfahrungen mit KI berichten. Dabei wurde deutlich, wie unterschiedlich die bisherigen Berührungspunkte sind. Während einige Teilnehmende bereits spezielle Prompt-Techniken diskutierten, beschäftigte andere eher die Frage, wie sie den Einstieg in die Künstliche Intelligenz für sich finden könnten oder, ob dies wirklich notwendig sei. Die Stimmung war dabei offen, konstruktiv und neugierig und machte vielen Lust, sich nach der Veranstaltung nochmal an den Schreibtisch zu setzten und gleich selbst auszuprobieren, wie KI im eigenen Betrieb funktionieren kann.