Herz für Holz

Markus Viehler wünschte sich schon während seiner Zeit in der Meisterschule, irgendwann eine eigene Tischlerei zu führen. Als er 2015 seinen Meisterbrief in der Tasche hatte, war er seinem Ziel einen großen Schritt nähergekommen. Im Jahr 2016 trat er eine neue Stelle als Werkstattleiter mit der Perspektive zur Betriebsübernahme in der Tischlerei Bergers im schönen Essen-Kettwig an – die Weichen für eine künftige Selbstständigkeit waren gestellt.

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Herz für Holz

Markus Viehler wünschte sich schon während seiner Zeit in der Meisterschule, irgendwann eine eigene Tischlerei zu führen. Als er 2015 seinen Meisterbrief in der Tasche hatte, war er seinem Ziel einen großen Schritt nähergekommen. Im Jahr 2016 trat er eine neue Stelle als Werkstattleiter mit der Perspektive zur Betriebsübernahme in der Tischlerei Bergers im schönen Essen-Kettwig an – die Weichen für eine künftige Selbstständigkeit waren gestellt.

Auf einen Blick

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Nach sechs Jahren als Werkstattleiter und einem Abendstudium zum Betriebswirt des Handwerks stand 2022 die Übernahme an – und damit begannen neue Herausforderungen: Wie bemisst man den Wert einer Tischlerei mit neun Mitarbeitenden und einigen Auszubildenden, die seit 40 Jahren am Standort besteht? Gelingt der Wandel vom Kollegen zum Vorgesetzten? Den Unternehmenswert und Kaufpreis objektiv zu bestimmen, war nicht ganz leicht.

„Aus heutiger Sicht hätte ich mir bereits zu diesem Zeitpunkt Beratung holen sollen.“

-Markus Viehler

Als es um die Finanzierung des Kaufpreises ging, begann er mit Hilfe seiner Ehefrau Jasmin, den Businessplan zu erstellen. Zu diesem Zeitpunkt fand er auch Hilfe bei der Betriebsberatung der Handwerkskammer. „Ich war begeistert, wie kompetent ich hier unterstützt wurde. In einem angenehmen Austausch mit den Beratern konnte ich immer weiter am Finanzierungsplan arbeiten und hatte nie das Gefühl, nur eine Nummer zu sein. Zum Glück konnte ich Förderprogramme des Landes NRW beantragen, die eine große Hilfe bei der Finanzierung waren.“

Für die Zukunft ausbilden

Als er schließlich am 1.1.2023 die Tischlerei übernahm, war er heilfroh, die Bürokratie hinter sich gebracht zu haben. „Toll war, dass alle Mitarbeiter bei mir geblieben sind und mich als Chef gut akzeptiert haben.“ Besonders stolz ist er auf seine zahlreichen Auszubildenden: „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es sehr wichtig, die Mitarbeitenden im Unternehmen selbst auszubilden. Wir haben die Kapazität für sechs Ausbildungsplätze für Bau- und Möbeltischlerinnen und -tischler, wobei wir zwei Plätze pro Lehrjahr anbieten. Darüber hinaus bilden wir eine Kauffrau bzw. einen Kaufmann für Büromanagement aus. Die Qualität unserer Ausbildung und das gute Betriebsklima sprechen sich wohl herum – unsere Ausbildungsplätze sind heiß begehrt und werden jedes Jahr schnell vergeben.“

Kniffliges Zeitmanagement

Knapp ein Jahr nach der Übernahme steht Markus Viehler trotzdem noch vor vielen Herausforderungen: „Ich hatte viele Pläne, Dinge zu verändern, aber nun fehlt mir die Zeit – ich suche noch immer nach einer neuen Werkstattleitung, die mich auf meiner ehemaligen Position ersetzt“. Dabei hat er mit seinem Team schon einiges geschafft: Die Homepage wurde komplett erneuert, die Tischlerei bekam eine moderne, neue Gestaltung, und gerade wurde einheitliche Berufsbekleidung für alle Mitarbeitenden bestellt.

„Neue Ideen entwickeln wir immer im Team.“

-Markus Viehler

Auch das Thema Nachhaltigkeit wird im Betrieb großgeschrieben: Holzabfälle werden gehäckselt, um damit im Winter zu heizen. Zur Lackierung der Möbel werden lösungsmittelfreie Lacke verwendet und Fenster werden recycelt.  Nun soll noch in die Digitalisierung investiert werden, damit die Kommunikation zwischen Werkstatt und Büro optimal läuft.

Danach gefragt, ob er nochmals eine Betriebsübernahme oder eher eine Neugründung präferieren würde, resümiert er: „Größere Projekte sind zwar nach wie vor herausfordernd. Ich würde dennoch immer dazu raten, einen bestehenden Betrieb zu übernehmen – man kann auf ein funktionierendes System aufbauen!“

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