Aus Lehmkuhl wird Lehmann

Dass er sich eines Tages selbstständig machen würde, stand für Felix Lehmann schon früh fest. Dass es eine Betriebsübernahme sein sollte, kristallisierte sich im Laufe der Zeit heraus. Aus guten Gründen: „Ein bestehendes Unternehmen ist am Standort bekannt und hat einen festen Kundenstamm“, so der gebürtige Rheinländer. „Eine Neugründung wäre für mich nur als Notlösung in Frage gekommen. Schließlich muss man es erstmal schaffen, sich auf dem Markt zu behaupten.“

„Heute steht mein Name an der Firmentür und ich bin voller Stolz.“

-Felix Lehmann

Eine passende Gelegenheit bot sich schon bald: Über sein persönliches Netzwerk erfuhr Felix Lehmann, dass Johann Lehmkuhl einen Nachfolger für seinen Betrieb in Voerde suchte. Die Chemie zwischen Alt und Jung stimmte und so bot der bisherige Inhaber Felix an, schon während der Meisterfortbildung stundenweise als Geselle im Betrieb einzusteigen und sich in die betrieblichen Belange einzuarbeiten. Unter dem Motto „Aus Lehmkuhl wird Lehmann. 4 Buchstaben die sich ändern – für Sie ändert sich nichts“ übernahm Felix Lehmann 2020 schließlich den Betrieb von seinem Vorgänger.

Weichen für die Zukunft stellen

Wenngleich die Betriebsübernahme den Start in die Selbstständigkeit erleichtert hat, musste sich auch Felix Lehmann wie viele Neuunternehmerinnen und Neuunternehmer verschiedenen Herausforderungen stellen. „In meinem Fall war der zu übernehmende Betrieb nicht digital aufgestellt“, berichtet der junge Familienvater. „Um die Digitalisierung voranzutreiben und den Betrieb zukunftsfähig zu gestalten, habe ich zunächst die IT umgestellt, Arbeitsprozesse umstrukturiert und die Büros umgebaut.“ Auch die Mitarbeitenden brauchten Zeit, um sich auf den neuen, jungen Chef und seine Ideen einzustellen. „Mit meinem Fachwissen als Meister konnte ich mich aber beweisen.“

Experten-Einschätzung einholen

Heute steht sein Name an der Firmentür. Das erfüllt Felix Lehmann zurecht mit Stolz. Bei seinem Start ins Unternehmertum hat er sich Hilfe bei der Handwerkskammer Düsseldorf geholt. Hier bekam er Unterstützung bei der Erstellung des Businessplans und eine objektive Einschätzung zur Umsetzbarkeit seiner Ideen. „Wenn ich einmal Feuer gefangen habe, bin ich nur schwer zu bremsen. Meine Beraterin bei der Handwerkskammer hat mir geholfen, Alternativen abzuwägen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Dies hat zu einer erfolgreichen Übernahme und einer zukunftsfähigen Ausrichtung des Betriebs beigetragen. In den vergangenen Jahren ist die Lehmann SHK GmbH stetig gewachsen: „Ich habe den Betrieb mit 8 Mitarbeitenden übernommen. Die gute Auftragslage hat dazu geführt, dass es heute 14 sind. Darauf bin ich sehr stolz.“


Raus aus der Komfortzone

Das Handwerk des Fliesenlegens hat Michael Mones nicht nur gelernt – er hat es gelebt. In den vergangenen 30 Jahren durchlief er sämtliche Stationen der Branche. Seine Karriere begann mit einer klassischen Ausbildung, und schnell wurde klar: Hier hat jemand seine Leidenschaft für das Handwerk gefunden. Es folgten Weiterbildungen, darunter der Erwerb des Meistertitels, und schließlich ein Studium zum Diplom-Bauingenieur. Trotz des Ingenieurtitels zog es ihn jedoch nie ausschließlich ins Büro. Praktische Erfahrungen waren für ihn immer mindestens genauso wichtig wie theoretisches Wissen. So betreute er über viele Jahre Projekte sowohl in Deutschland als auch im Ausland.

Entscheidung mit Herz und Verstand

Vor seinem Schritt in die Selbstständigkeit hatte Michael Mones eine Position inne, um die ihn viele beneiden würden: Als Global Productmanager eines renommierten bauchemischen Unternehmens war er über elf Jahre für den Bereich Fliesentechnik verantwortlich und Mitglied des Management-Teams. Ein Job, der sowohl finanziell attraktiv war als auch mit viel Verantwortung verbunden war. So war selbst sein Bankberater überrascht, als er ihm von seinem Vorhaben, einen eigenen Fliesenlegerbetrieb zu gründen, berichtete. „Warum wollen Sie mit 47 Jahren nochmal bei null anfangen, wenn Sie eine so sichere und gut bezahlte Position haben?“

Mein Herz schlägt für das Handwerk. Wenn ich es jetzt nicht tue, wann dann?

– Michael Mones

Der Entschluss zur Selbstständigkeit war indes weniger ein finanzieller, sondern vielmehr ein persönlicher. „Natürlich hätte ich weiterhin in meinem Job bleiben können. Doch ich wollte die Freiheit haben, Entscheidungen zu treffen, meine eigenen Projekte zu gestalten und wieder näher am Kunden zu sein“, erklärt der Fliesenlegermeister. Da er zudem einen überzeugenden Businessplan vorlegen konnte, war ihm die Unterstützung durch seine Bank zur Finanzierung seines Vorhabens sicher.

Ein Vorbild für andere

Bereits wenige Monate nach der Gründung war Michael Mones mit einer Vielzahl von Aufträgen beschäftigt und konnte so seine Selbstständigkeit erfolgreich aufbauen. „Es war die richtige Entscheidung“, sagt er mit einem Lächeln. „Ich stehe wieder selbst auf der Baustelle, habe direkten Kontakt zu meinen Kunden und kann meine Expertise in jedem Projekt einbringen.“ Mit seinem Mut, sich in einem Alter, in dem viele auf Sicherheit und Beständigkeit setzen würden, noch einmal selbstständig zu machen, ist Michael Mones ein Vorbild für all jene, die glauben, dass es „zu spät“ für große Veränderungen sei. „Ein erfülltes Berufsleben muss nicht zwangsläufig in den typischen Karrieremustern verlaufen“, resümiert Mones. „Manchmal braucht es Entschlossenheit, das zu tun, wofür man wirklich brennt.“

„Ein erfülltes Berufsleben muss nicht zwangsläufig in den typischen Karrieremustern verlaufen.“

– Michael Mones

Aufbau eines zweiten Standbeins

Auch wenn der Fokus derzeit voll und ganz auf dem Fliesenlegerhandwerk liegt, macht sich Michael Mones bereits Gedanken über seine langfristige berufliche Laufbahn. Die körperliche Belastung eines handwerklichen Berufes ist ihm bewusst. Daher plant er vorausschauend. „Für die Zeit, in der ich meiner handwerklichen Tätigkeit selbst nicht mehr vollumfänglich nachgehen kann, möchte ich mir ein zweites Standbein als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger aufbauen“, erläutert der Unternehmer. Er zeigt damit, dass er nicht nur im Hier und Jetzt handelt, sondern auch langfristig sein Auskommen sichern und seiner Leidenschaft für das Handwerk nachgehen will. Mit seiner umfassenden Branchen- und Berufserfahrung als Diplom-Bauingenieur bringt er für die beratende Funktion als Gutachter die besten Voraussetzungen mit.

Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger kann ich mein Wissen und meine Erfahrungen einbringen und die körperlichen Belastungen der täglichen, handwerklichen Arbeit reduzieren.“

– Michael Mones