Chris war angestellt in einem Elektrobetrieb. Dort betreute er mit wachsender Verantwortung und besten Aussichten die Kältesparte: „Die Übernahme des Betriebs war für in ein paar Jahren geplant. Ich sollte weitermachen, wenn der Inhaber aufhört.“ Doch es kam anders. Der Inhaber verstarb plötzlich, die Erben wurden sich nicht einig. Der Betrieb wurde schließlich abgewickelt. Für Chris stand alles auf der Kippe.
„Ich hatte zwei Optionen: Eine sichere Anstellung suchen oder den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.“
– Chris Ceccarelli
Familie und Freunde rieten zur Sicherheit. Doch in der Gründungsberatung der Handwerkskammer Düsseldorf bekam Chris die Ermutigung, die er brauchte, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Neugründung – mit Rückenwind von der HWK
Gemeinsam mit dem Betriebsberater erarbeitete Chris einen Businessplan. Die Zahlen zeigten: Es könnte funktionieren. „Ich hatte gute Kontakte, verlässliche Zulieferer und treue Kundschaft. Aber ich hatte auch riesigen Respekt: vor der Ungewissheit, der Finanzierung, der Verantwortung als frisch gebackener Familienvater.“ Die Zeit drängte: „Wenn ich meine bisherigen Kunden halten wollte, musste ich schnell handeln doch die Banken waren langsam.“
Also Plan B: Mit spitzem Bleistift und viel Übersicht erstellten er und der Betriebsberater eine wöchentliche Liquiditätsplanung. Das Fazit: Es könnte gerade so reichen. Chris kaufte vom Ersparten ein Gebrauchtfahrzeug und das allernötigste Werkzeug. Parallel beantragte er die Meistergründungsprämie NRW und den Gründerzuschuss bei der Agentur für Arbeit. Beides wurde glücklicherweise schnell bewilligt.
Start bei null
Im Mai war es so weit: Der eigene Betrieb in Krefeld-Uerdingen wurde offiziell gegründet, mit praktisch null Euro auf dem Konto. Jedes noch so kleine Teil wurde erst bestellt, wenn es gebraucht wurde. Aber die Entscheidung erwies sich als goldrichtig.
„Die Planung ist 1:1 aufgegangen. Ich hatte von Anfang an genügend Aufträge. Die Kundschaft ist geblieben.“
– Chris Ceccarelli
Auch die Unterstützung der Handwerkskammer hat ihm sehr geholfen. „Fachlich, mental und durch ständiges Dranbleiben.“ Chris kümmert sich heute um Kältetechnik für gastronomische Betriebe, Supermärkte und installiert klassische Klimaanlagen bei Privatkunden. Die Mischung aus Gewerbe- und Privatkundschaft sorgt für Stabilität und immer neue Herausforderungen.
Weiterwachsen
Seit dem 1. August bildet Chris auch aus. Sein Azubi Fayad stammt aus Syrien. Kennengelernt haben sich die beiden zufällig in einer Dönerbude, in der Fayad jobbte und Chris regelmäßig isst. „Sein Chef fragte, ob ich nicht einen Azubi gebrauchen könnte. Wir kamen ins Gespräch, und irgendwie hat’s einfach gepasst.“ Das weitere Wachstum ist bereits geplant. Ein Geselle wird im März dazukommen. Dabei möchte Chris auch künftig auf die Expertise der Betriebsberatung zurückgreifen. Denn wenn er einen Ratschlag geben kann, dann lautet er: „Machen – aber nicht allein! Wer gründet, braucht gute Leute an seiner Seite. Und den Mut, Entscheidungen zu treffen.“
„Ich würde mich sofort wieder selbstständig machen – aber nicht ohne Unterstützung. Die Betriebsberatung der Handwerkskammer war Gold wert.“
– Chris Ceccarelli