Tischler mit Marketing-Ideen

Spezialisiert hat sich das Innenarchitekturbüro mit angegliederter Tischlerei auf die Entwicklung und Umsetzung von Raumkonzepten. Bedeutet: Von der Entwurfsplanung über die Produktentwicklung bis hin zur Anfertigung und Baubegleitung kommt alles aus einer Hand. Möglich macht dies ein multidisziplinäres Team aus Handwerker/innen, Architekt/innen und Designer/innen. „Wir machen viel im Bereich Laden- und Ausstellungsbau“, erklärt Birger Schneider. „Ob Café, Blumengeschäft oder Unverpackt-Laden: Unsere Aufträge sind vielfältig und die Lösungen individuell.“

Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Verbindung von Handwerk, Innenarchitektur und Design. Damit heben wir uns von Mitbewerben ab.

Birger Schneider

Für den Süßwarenhersteller Haribo konzipierten und bauten die Handwerker aus Düsseldorf zum Beispiel ein Pop-Up-Museum zum 100-jährigen Jubiläum des berühmten Goldbären. „Darüber hinaus fertigen wir auch Einrichtungsstücke für private Wohnräume und Büroflächen an.“

Marke aufbauen und schützen

Um Kunden von ihrem Angebot zu überzeugen und den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu steigern, haben die Gründer von Anfang an ein Augenmerk auf regelmäßige Marketingaktivitäten gelegt. „Uns war klar, dass wir uns zunächst einen ‚Namen machen mussten‘“, erinnert sich Schneider. „Entsprechend haben wir schon bei der Finanzierungsplanung für die Unternehmensgründung den Posten ‚Marketingausgaben‘ mit einer nicht unerheblichen Summe eingeplant.“ Im ersten Schritt überlegten sich die Jungunternehmer einen Firmennamen und ließen diesen auch durch eine Anmeldung beim Patent- und Markenamt schützen. „Mit ,KONTURE‘ wollten wir eine Verbindung zum Tischlerhandwerk und zur Architektur schaffen“, so Schneider. „Auf unsere persönlichen Namen haben wir in der Firmenbezeichnung bewusst verzichtet, damit sich auch unser Team mit dem Unternehmen identifizieren kann.“

Experten beauftragen

Für die weitere Entwicklung ihrer Marke holten sich Norman Kamp und Birger Schneider einen Mediengestalter hinzu: Er designte das Firmenlogo und die Website und sorgte so für einen einheitlichen Firmenauftritt und Wiedererkennungswert. Mit einem einmaligen Markenaufbau ist es jedoch nicht getan. „Wichtig ist, die eigenen Leistungen stetig zu präsentieren und im Gespräch zu bleiben.“ Deshalb sind die Unternehmer auch auf mehreren sozialen Netzwerken präsent – allen voran Instagram und LinkedIn. „Hier können wir viele Menschen erreichen, unkompliziert in Kontakt treten und unseren Kundenkreis erweitern.“ Regelmäßig posten sie Fotos von ihren Projekten, präsentieren individuell angefertigte Möbelstücke und geben mit kurzen Video-Clips Einblicke in ihre Arbeit. Eine gute Möglichkeit, ihre Zielgruppe zu erreichen sei zudem die Online-Plattform Pinterest. Hier suchen User nach nützlichen Tipps und Inspirationen für den Alltag – ideal, um Lösungen für die eigenen vier Wände zu präsentieren!



Da die Trends im digitalen Marketing schnelllebig sind und der Zeitaufwand nicht unerheblich ist, haben die Unternehmer für ihre Werbeaktivitäten eine Agentur beauftragt. „Die Kommunikationsprofis entwickeln in Abstimmung mit uns die Inhalte für Beiträge und Anzeigen und spielen diese zum optimalen Zeitpunkt an unsere Zielgruppe aus.“  Auch um die Auswertung und suchmaschinenoptimierte Anpassung der Werbemaßnahmen kümmert sich der Dienstleister. Dafür investieren Kamp und Schneider monatlich einen vierstelligen Betrag. „Mit Erfolg“, sagt Schneider. „Über unsere Online-Aktivitäten haben wir nicht nur neue Kunden, sondern auch potenzielle Mitarbeitenden auf uns aufmerksam machen können.“ Insbesondere bei Schülerinnen und Schülern kämen das junge Team und die Videos sehr gut an. „Wir bekommen mehr Bewerbungen für Praktika und Ausbildungsplätze als wir anbieten können.“

Website und Pressekontakte pflegen

Zentraler Bezugspunkt aller Marketingaktivitäten ist die Website des Unternehmens. „Wer über die sozialen Medien auf uns aufmerksam geworden ist, kann über die Internetseite schließlich ausführliche Informationen zu uns und unseren Leistungen abrufen.“ Auf die Aktualität und Pflege des digitalen Auftritts wird daher ein besonderes Augenmerk gelegt: Auch hier veröffentlicht „KONTURE“ regelmäßig aussagekräftige Fotos von abgeschlossenen Projekten und schafft mit Kundenstimmen Authentizität. Klassische Pressearbeit betreiben die eifrigen Unternehmer ebenfalls. Dazu pflegen sie Kontakte zu lokalen Medienvertretern und leisten Beiträge bei pressewirksamen Veranstaltungen. „2024 ist zum Beispiel ein Artikel über die Einführung der Viertagewoche in unserem Betrieb in der Tagespresse erschienen“, berichtet Schneider. „Außerdem haben wir uns an einer Fachkonferenz der Handwerkskammer zum Thema Standortpolitik beteiligt.“ Diese und ähnliche Aktivitäten steigern die Bekanntheit des Unternehmens und tragen zu einem positiven Image bei. Als besonders wirksam hat sich darüber hinaus die Präsenz in Fach- und Publikumsmedien erwiesen. „Ein Interior-Design-Magazin hat zum Beispiel den Innenausbau eines Eigenheims durch uns aufgegriffen. In einem mehrseitigen Artikel mit tollen Fotos“, erinnert sich Schneider. „Eine super Gelegenheit, Leser zu inspirieren und von unserer Arbeit zu überzeugen!“ Den Kontakt zur zuständigen Redaktion baute der Tischlermeister proaktiv auf.

Ich habe mir einfach ein paar Wohnzeitschriften gekauft, E-Mails an die angegebenen Verlagsadressen geschrieben und Themenvorschläge eingebracht.

Birger Schneider

Bis die erste Rückmeldung kam, dauerte es. Doch dank seines Ideenreichtums und seiner Beharrlichkeit ist es Schneider gelungen, sich auch hier einen Namen zu machen und immer wieder angefragt zu werden.




Home of Fire

Zur Realisierung seines Vorhabens hatte Richard Jones ein – aus seiner Sicht geeignetes – Objekt gefunden. „Da ich auch öffentliche Fördermittel in Anspruch nehmen wollte, habe ich die betriebswirtschaftliche Beratung der Handwerkskammer Düsseldorf kontaktiert. Ich habe mich beraten lassen, weil es ja schließlich das erste Unternehmenskonzept war, das ich geschrieben habe. Ich wurde unter anderem darauf aufmerksam gemacht, dass ich in der Kalkulation keinen Unternehmerlohn für mich eingeplant hatte.“

Glück im Unglück

Darüber hinaus hat ihn die Beratung vor einem teuren Fehler bewahrt: Für die von ihm geplante Nutzung des ursprünglich angedachten Ladenlokals als Kaminstudio hätte er eine entsprechende Nutzungsänderung beantragen müssen. Glücklicherweise konnte er recht schnell ein alternatives Objekt finden, das zudem besser zu seinem Vorhaben passte.

„Die Meinung von Experten ist ein riesiger Mehrwert – gerade zu Beginn einer selbstständigen Tätigkeit oder Betriebsübernahme.“

– Richard Jones

Zum damaligen Zeitpunkt hatte er sich auch dem handwerklichen Nachwuchsverband der Handwerksjunioren angeschlossen und war sechs Jahre deren stellvertretender Vorsitzender: „Die Einladung zu den Events der Handwerksjunioren habe ich sofort dankend angenommen. Durch die dort geknüpften Kontakte konnten viele Aufträge gemeinsam und im Sinne der Kundinnen und Kunden durchgeführt und abgewickelt werden.“



Neue Wege gehen

Bis heute nimmt Richard Jones das kostenfreie Beratungsangebot der Handwerkskammer Düsseldorf wahr: „Ich hatte den Wunsch neue Kundenzielgruppen zu erschließen und mich stärker in den sozialen Medien und auf Online-Vermittlungsplattformen für Handwerkerinnen und Handwerker zu präsentieren.“

In der Beratung wurde ihm dabei geholfen, seine Sichtweise zu überdenken und online mehr die Interessen seiner Zielgruppe in den Fokus zu nehmen.

Die Herausforderungen

Zwischenzeitlich überlegte er sogar, sein Dienstleistungsangebot auf den europäischen Markt zu erweitern. Durch seine bisher geknüpften Kontakte hätten gemeinsame Projekte realisiert werden können.
Mit Ausbruch der Corona-Pandemie und der Energiekrise konnte er diesen Schritt jedoch noch nicht gehen. Aufgrund der in den letzten Jahren extrem gestiegenen Nachfrage nach seinen Produkten ist er mittlerweile an seine Kapazitätsgrenze gestoßen. Seine größte Herausforderung der letzten Jahre ist zweifelsfrei der enorme Fachkräftemangel. Richard Jones blickt optimistisch, aber auch realistisch in die Zukunft: „Das Handwerk Ofen- und Luftheizungsbau ist leider ein Nischenmarkt. Gute Fachkräfte oder Auszubildende zu finden ist sehr schwer, aber nicht aussichtslos.“




Gründung mit neuem Preismodell

Wer Sarah Scherers Salon das erste Mal betritt, der merkt schnell: Hier habe ich es mit jemandem zu tun, der seinen Beruf mit Herz und Seele ausübt. Die junge Friseurmeisterin konnte sich bereits im Jahr 2017 als Gewinnerin beim German Hairdressing Award (Newcomer) durchsetzen, sie war Vizemeisterin Make-Up (Deutsche Friseurmeisterschaft 2017), ist seit 2018 Jurorin der Deutschen Friseurmeisterschaft, war Jahrgangsbeste bei der Friseurgesellenausbildung und daher auch Stipendiatin (Begabtenförderung NRW) für die Meisterschule. Diesen beruflichen Erfolgen ist konsequenterweise dann auch der Wunsch zur Aufnahme einer eigenen selbständigen Tätigkeit als Friseurmeisterin gefolgt.

Die Motivation

Frau Scherers Motivation ist es insbesondere, eine transparentere und genderneutrale Preispolitik durchzusetzen, die in bereits etablierten Salons nur schwer umsetzbar wäre.

„Ich möchte mit meinem Salon ein gänzlich neues Konzept etablieren.“

– Sarah Scherer

Frauen und Männer sollten für die gleiche Dienstleistung einen nachvollziehbaren, einheitlichen Satz bezahlen. Die Inklusion und Wertschätzung von nicht binären, diversen Personen ist genauso Thema, wie eine gesunde Unternehmenskultur, regelmäßige Pausen für Angestellte und eine angemessene Entlohnung. Die Anerkennung und Wertschätzung des Friseurberufes sind für Frau Scherer persönlich ein großes Anliegen. Daher möchte sie individuelle und hochqualitative Dienstleistungen anbieten, die in unsere moderne Zeit passen.



Das Geschäftsmodell

Der Preis der Dienstleistungen wird sich in Frau Scherers Salon am Stundenlohn der Stylistinnen und Stylisten bemessen. Hierbei spielt das Geschlecht der Kundinnen und Kunden keinerlei Rolle mehr. Diese Strategie macht Kosten transparent, planbar und gut nachvollziehbar. So stellt sich eine Gleichbehandlung aller Geschlechter ein. Frauen zahlen endlich für die gleiche erbrachte Dienstleistung – also den gleichen Zeit- und Materialaufwand – den gleichen Preis wie Männer.




Typ und Technik

Sertac Özenir ist ein Typ. Das sieht man auf den ersten Blick, und mit seinem Lächeln gewinnt er jeden. Trotzdem – in Zeiten von Online-Plattformen sei es schwierig geworden, als Einzelunternehmer mitzuhalten, sagt der Augenoptikermeister und setzt bei seinem Konzept auf Persönlichkeit und modernste technische Ausstattung. Das bringt ihm wichtige Mundpropaganda. Außerdem verfügt er neben dem klassischen Angebot über ein Spezialsortiment an Sport- und Kinderbrillen. Nach dem Credo, ausschließlich hochwertige Materialien mit traditioneller Handwerkskunst zu verbinden, setzt er bei der Auswahl seiner Kollektion ganz bewusst nicht auf einheitliche Massen-Mode-Label, sondern sucht nach kleinen Manufakturen, die aus Leidenschaft Brillen und Modelle von Hand fertigen.

Mit Social Media die Sichtbarkeit erhalten

Seit 2014 ist er mit seiner „Sehwelt Eller“ darüber hinaus auf Facebook vertreten, seit 2017 auch auf Instagram. Özenir nutzt die Macht der schönen Bilder. So kann er Kunden, Follower und Freunde direkt und schnell ansprechen, und das mit geringen Kosten.

Online-Marketing kann ich jedem Handwerksbetrieb empfehlen. Günstiger kann man keine so hohen Reichweiten erzielen.“

– Sertac Özenir

Auch als Corona sich auf der ganzen Welt verbreitete, konnte er so die Sichtbarkeit der „Sehwelt Eller“ aufrechterhalten und seine Produkte und Aktionen treffsicher promoten.



Exklusiver und authentischer denn je

2019 hat Sertac Özenir sein Ladenlokal komplett umgebaut. „Ziel war es dabei, nach gut einem Jahrzehnt noch authentischer zu werden“, so der Augenoptikermeister. „Man kennt mich zwar schon und kommt aus Vertrauen zu mir, dennoch war mir eine Veränderung wichtig, die die Exklusivität meines Angebotes unterstreicht“.

Zu diesem Zeitpunkt wurde auch gleichzeitig die gesamte Kollektion umgestellt, um sein Alleinstellungsmerkmal zu festigen.

Geschäftsmodell Wohnzimmer-Atmosphäre

In den aktuellen vier Wänden der „Sehwelt Eller“, in denen man sich wohlfühlen kann, wie in einem Wohnzimmer, heißt Sertac Özenir seine Gäste in seiner unnachahmlichen Art und Weise willkommen, statt sie einfach nur als Kundinnen und Kunden zu bedienen.
Sein Team fertigt gewissenhaft und mit viel Herzblut individuelle Brillen ganz nach den Wünschen und Vorstellungen der Kundschaft. In entspannter Atmosphäre lassen sich die neuesten Brillenkollektionen, ein großes Angebot an Gleitsicht-, Sport- und Kinderbrillen sowie Modelle seiner eigenen Design-Linie an- und ausprobieren. Eine traditionelle Siebträger-Espresso-Maschine steht bereit, um darüber hinaus aromatische Kaffeehausstimmung zu verbreiten.




Herz und Strategie

Obwohl sie sich ihrer Sache immer sicher war, stieß Isabella Krätz in anfänglichen Gesprächen mit ihrem Ladenbauer, potentiellen Zulieferern und anderen Café-Betreibenden mehr auf Ablehnung als auf Unterstützung. „Keiner hat geglaubt, dass das Thema Glutenunverträglichkeit je so groß würde, wie es heute ist“ erinnert sie sich. „Auch meine direkten Kolleginnen und Kollegen haben mich eher mitleidig angeschaut und meinten, dass braucht außer dir doch kein Mensch‘“. Dieses Unverständnis begegnete ihr nach ihrer Diagnose der Glutenunverträglichkeit auch bei dem Besuch anderer Restaurants und Cafés. „Auf einmal bekam ich nichts mehr zu Essen und musste immer eine Tupperdose mit trockenen Keksen mitnehmen.“

Der Weg zum Ziel

Dennoch oder gerade deswegen hielt sie an ihren Zielen fest und was dann folgte stand der Experimentierfreude in einem Chemielabor in nichts nach. Isabella Krätz Anspruch, nicht nur glutenfreie, sondern auch gesunde, mit vielen sekundären Pflanzenstoffen versehene Produkte herzustellen, stellte sie immer wieder vor neue Herausforderungen, die sie – so viel ist heute klar – allesamt mit Bravour meisterte.

„Glutenfreie Nahrung ist ein superwichtiges Thema, das darüber hinaus enorm hohe Reichweiten erzielt.“

– Isabella Krätz

Davon ist auch ihr Sohn und Mitgesellschafter Dominic Krätz überzeugt. Er koordinierte die Werbeaktivitäten der Pâtisserie von Beginn an. Etwa eineinhalb bis zwei Stunden pro Woche investierte er anfänglich dafür.
Nachdem der erste Standort in Düsseldorf Oberkassel gegründet war, stellte sich schnell heraus, dass ein zweites To-Go Geschäft auf der renommierten Königsallee der Landeshauptstadt etabliert werden sollte. Mit diesem wuchs nicht nur das tolle Angestellten-Team, sondern auch die Backstube benötigte ein erstes Upgrade und musste vergrößert werden.



Hoch hinaus

Der Erfolg gab Isabella Krätz recht: Im Abstand von nur wenigen Monaten folgten weitere Standorte in ganz Deutschland. Nach Hamburg und Aachen öffnete die Pâtisserie außerdem in Stuttgart, Köln, Frankfurt und München ihre Pforten. Auch die Backstube musste ein zweites Mal umziehen: Eine große Produktionsstätte in Duisburg sorgt jetzt jedoch dafür, dass alle Standorte hinreichend mit den glutenfreien Produkten ausgestattet werden.

Ein eigener Online-Shop mit zahlreichen gesunden Leckereien rundet das Geschäftsmodell ab.

Die Tipps der Gründerin

Mittlerweile hat sich die „Isabella Glutenfreie Pâtisserie“ als eigene Marke fest etabliert und sieht einem weiteren, rasant schnellen Wachstum entgegen. Wenn Isabella Krätz anderen Gründerinnen und Gründern gerade im Lebensmittelhandwerk eines mit auf den Weg geben möchte, dann ist es folgendes: „Denken Sie von vornherein die Themen Logistik, Marketing und vor allem Personal mit.“ Auch ihre Pâtisserie hat sich mittlerweile Unterstützung von entsprechenden Expertinnen und Experten eingeholt und wir sehen: Ihr Erfolgskonzept ist aufgegangen!